Bulgarische Partner besucht und viel Kultur erlebt!

 

Sehr eindrücklich waren für die diesjährige Gruppe die Begegnungen und die Einblicke bei den bulgarischen Partnern, die die Bulgarienhilfe Oberschwaben noch nicht so lange unterstützt.

 

Nachdem die Reisegruppe mit 14 Teilnehmern von Griechenland kommend im kleinen Dorf Huchla,  ganz im Südosten von Bulgarien gelegen, Station machte, wurden sie sehr herzlich von den überwiegend älteren Bewohnern empfangen. Bereits seit  4 Jahren werden die Bewohner immer wieder unterstützt, zuletzt wurde in diesem Jahr die Bergkapelle mit Mittel der Bulgarienhilfe renoviert. Es waren jüngere Familienangehörige und Freunde der Bewohner die ehrenamtlich die Arbeiten ausführten. Die Sachmittel wurden von der Bulgarienhilfe finanziert. Es leben auf Dauern noch ca. 30 meist ältere Menschen in Huchla, das sehr idyllisch in einer wunderbaren Landschaft liegt. Die Bewohner haben um die Häuser überall Selbstversorger-Gärten, denn die Rente ist sehr gering. In einem der Gärten wurden die Besucher mit eigenen Produkten und Getränken von den Bewohnern verwöhnt. Auch Vertreter der Stadt Ivalovgrad, die etwa 12 Kilometer entfernt liegt und zu der Huchla gehört, waren anwesend und führten mit Bernd Bergemann ein Gespräch über ein gemeinsames Projekt. Die Bulgarienhilfe möchte gemeinsam mit der Georg Kraus Stiftung dort einen Seniorentreff für die Bewohner von Huchla einrichten. Man wurde sich einig, dass der vorhandene, renovierungsbedürftigen Gemeinderaum der Kommune wieder in Stand gesetzt wird. Die Kommune würde die Umsetzung durchführen und die Georg Kraus Stiftung und die Bulgarienhilfe würden alle Materialkosten und die Finanzierung des neuen Inventars übernehmen.  Weiterhin soll für drei Jahre die Finanzierung einer Betreuungsperson sichergestellt werden, die etwa ein bis zwei Mal im Monat ein Begegnungsprogramm anbieten wird.  Beeindruckend war auch die Begegnung mit Nele, die  gleich drei pflegebedürftige Familienangehörige pflegt und betreut. 

 

Bulgarienreise 2018 01

 

Nachdem die Gruppe in Varna angekommen war wurde dort die orthodoxe Kirchengemeinde in Asparuchovo besucht. Die Gemeinde ist besonders aktiv und betreibt neben einer Sonntagschule auch eine Kleiderannahmestelle, die kostenfrei Kleidung an Bedürftige abgibt und eine Suppenküche am Sonntag. Hier sind auch auffallend viele jüngere Menschen und Kinder in den Gottesdiensten und auf dem Kirchenareal befinden sich auch überdachte Sitzmöglichkeiten und Kinderspielgeräte. Aber das ungewöhnlichste ist das Zentrum  Otvoriochi  „Augen auf“, das der Kirchengemeinde angeschlossen ist. Es handelt sich hier um eine Einrichtung zur Drogentherapie, die von Pfarrer Vater Georgi vor 10 Jahren aufgebaut wurde.  Hier werden Heroinabhängige, Alkoholkranke, Spielsüchtige und andere Suchtabhängige behandelt. Nathalia Jotakiev eine Ärztin des Zentrums berichtete, dass hier eine hohe Erfolgsquote von 48% erreicht wird und den Patienten des Zentrums nach dem Entzug neue Werte, Einzeltherapie und Gemeinschafterfahrungen vermittelt werden. Besonders die religiösen Bedürfnisse werden hier angesprochen.  Die Begleitung erfolgt durch Ärzte, Psychologen und durch die beiden Priester der Gemeinde. Derzeit stehen 8 Plätze für Männer und 3 Plätze für Frauen zur Verfügung. Ein Mitglied der Gemeinde Sabine Kreusch führte die Gruppe und übersetzte. Sehr herzlich war hier auch die Begegnung mit den Menschen und besonders mit den beiden Priestern. Sie bedankten sich bei der Bulgarienhilfe und überreichten Bernd Bergemann eine sehr schöne Ikone als Dank für die schon seit Jahren erfolgte Unterstützung. 

 

Bulgarienreise 2018 02

 

Zu einem Begegnungsabend traf die Gruppe dann auch noch Partner  weiterer Sozialeinrichtungen, die von der Bulgarienhilfe unterstützt werden: Das Internat und Kinderheim von Kranevo und das Hospiz in Varna. Neben den beeindruckenden Einblicken in sozialen Einrichtungen erlebten die Teilnehmer auf der Rundreise auch sehr vielfältige kulturhistorische Stätten. So führte die Reise über Sofia ins berühmte Rila-Kloster und in den Weinort Melnik. Dort wurden die Reisenden von Familie Popova mit einem bulgarischen Festmahl mit Weinprobe verwöhnt. Dann führte die Reise nach Nordgriechenland. Hier wurden antike Orte, wie Thessaloniki, Philippi, Weltkulturerbe Vergina und die Meteora-Klöster besucht. Am Ende der Reise erholte sich die Gruppe noch ein paar Tage im familiären und schönen Hotel Koral in Sveti Konstantin, bevor es nach 13 Tagen zurück nach Deutschland ging.